Schweizerische Vereinigung der Weinfreunde

(ANAV)

 

Sektion Bern - Berichte & Fotos

Die Siegerin heisst Madeleine Dirren

Bericht von Fritz Sahli

Im Anschluss an die 30. Vereinsversammlung unter dem Vorsitz von Suzanne Hauswirth fand bei den Berner Weinfreunden die traditionelle Blinddegustation statt. Siegerin dieses weinseligen „Turniers“ wurde Madeleine Dirren aus Muri. Herzliche Gratulation! - Doch nun zuerst der Reihe nach:

Aufruf zur Mitgliederwerbung
Im Rahmen ihres Jahresberichtes konnte die Präsidentin der Berner Weinfreunde, Suzanne Hauswirth, im Zusammenhang mit den Anlässen auf eine gute durchschnittliche Beteiligung zurückblicken. Total machten an den sechs Anlässen und der Reise nach Genf 363 Personen mit. Dabei musste sie aber auch dieses Jahr darauf hinweisen, dass der Mitgliederbestand erneut rückläufig ist und der Mitgliederwerbung vermehrt Beachtung geschenkt werden muss. Der Mitgliederrückgang betrifft übrigens auch andere Sektionen des ANAV. Einzelne mussten ihre Aktivitäten sogar ganz einstellen. Junge Leute interessieren sich heute weniger für Wein, als das noch vor Jahren der Fall war.

Die Jahresrechnung, der zugestimmt wurde, schloss mit einer leicht höheren Vermögensverminderung ab, als bewusst budgetiert war. Und auch fürs laufende Jahr wird wieder mit einem Verlust gerechnet. Weil das Vereinsvermögen wohl noch fundiert vorhanden ist, aber eine stetige Abnahme der Mittel nicht das Ziel sein kann, wird vom Vorstand aus nach Einsparungen gesucht. Dabei stand z.B. der Versand der in Farbe gedruckten Einladungen zur Diskussion. Die Versammlung sprach sich schliesslich für die Beibehaltung der farbigen Einladungen aus, die jeweils mit sinnigen Bildern künstlerisch gestaltet werden. Mit einem grossen Applaus für den Künstler, Alexander Koller, und seine kreativen Bilder wurde die Diskussion abgeschlossen.

Neue Vorstandsmitglieder
Der Vereinsversammlung lagen die Rücktritte von Christian Lauterburg, Pierre Jeanneret und Pia Rhyn aus dem Vorstand vor, so dass Wahlen vorzunehmen waren: Neu zieht Pjotr Jost, Bern, in den Vorstand ein und wird in Zukunft für die Führung der Kasse zuständig sein. Ausserdem wurde Willi Nafzger, Bern, neu in die Vereinsleitung gewählt. Ihre Bereitschaft zur Mitarbeit im Vorstand wurde mit grossem Beifall belohnt. - Zustimmung fand ebenfalls das abwechslungsreiche Jahresprogramm: Am 8. April wird zum Vully-Abend eingeladen, vom 10. bis 18. Mai findet eine Griechenland-Reise statt und nach dem ANAV-Kongress vom 21. Juni steht am 25. Juni der traditionelle Sommeranlass mit dem Thema „Schaffhausen“ bevor. Am 8. September geht’s mit einem Apulien-Abend weiter und der Jahresabschluss-Abend mit „Wallis“ ist auf den 14. November angesagt.

Im Rahmen ihrer Mitteilungen gab die Präsidentin den Anwesend auch einen Überblick über das Verbands-Geschehen: Wie schon bei anderer Gelegenheit angetönt, ist das Konzept der Zeitschrift „Ami du Vin“ nun in der Phase der Überarbeitung. Das Blatt wird in naher Zukunft neugestaltet erscheinen.

63 Teilnehmende
An der eingangs erwähnten Blinddegustation, die Alexander Koller vorbereitete und zusammen mit Marianne Bätscher gekonnt durchführte, nahmen 20 Frauen und 43 Männer - total also 63 Personen teil. Im Hintergrund wirkten die Präsidentin, Suzanne Hauswirth, und der Sekretär, Paul Hess, als Jury mit. - Organisator Koller bedauerte in seinen Ausführungen, dass die Zahl der teilnehmenden Damen von 40.7 auf 31.7 Prozent zurückging. Dafür freute er sich, dass sich die Aufgaben dieses Jahr doch als etwas einfacher erwiesen, als noch 2013: „Der Prozentsatz der richtigen Antworten liegt mit 59.2 Prozent deutlich höher, als im Vorjahr, wo sich nur ein Gesamtdurchschnitt von 37.9 Prozent ergab“, stellte er fest. Dazu habe vor allem die 3. Serie beigetragen, wo 81.4 Prozent richtige Antworten eingingen (1. 59.2, 2. 57.8 und 4. 38.8 Prozent), ergänzte er. Die 3. Serie gehörte - so der persönliche Kommentar des Verfassers - zusammen mit der 1. zum Durchgang, bei der alle Weine qualitiativ einwandfrei waren.

Auszug aus der Rangliste
Die Siegerin des Abends, Madeleine Dirren, Muri, erreichte mit sagenhaften 93.7 Prozent richtigen Antworten ein Total von 27 der 29 möglichen Punkte. Der 2., Ueli Seewer, Bern, kam auf beachtliche 25, und die 3., Sibel Gayret, Bolligen, auf sehr gute 24 Punkte. Auf 23 schafften es Heinz Pfister, Bern, Hannes Meyer, Gümligen, Kurt Eng, Bern, Christian Lauterburg, Uettligen, sowie Barbara Holliger und Beat Adam, Münchenbuchsee. Mit 22 Punkten landeten aber auch Hansruedi Trösch, Zollikofen, Heinz Hofer, sowie Astrid und Heinz Hostettler, alle Bern, auf einem guten Platz. - Für alle andern (und auch für mich selber) gilt nun, sich durch vertiefte Verkostungen und z.B. durch die Teilnahme an den Anlässen der Berner Weinfreunde auf die Blinddegustation 2015 vorzubereiten, um dann in der Rangliste ebenfalls unter den Besten zu erscheinen!

Die ausgeschenkten Weine
Die Preise der ausgeschenkten Weine lagen zwischen Fr. 11.00 und 29.50 in einem Spektrum das sich sehen lassen darf und weder billige noch zu überteuerte Weine beinhaltete. Dabei erwiesen sich (wenigstens am Tisch des Schreibenden) nur zwei Gewächse als ungenügend: Einmal der Verdejo (Fr. 19.80), bei dem man mit Jahrgang 2011 seine Fruchtigkeit und Frische schon ganz vermisste, und der Cannonau (Fr. 14.--), der als 2010-er seinen Zenit nicht nur degustativ, sondern ebenfalls farblich bereits überschritten hatte. Dabei ist die Note ungenügend natürlich nicht etwa den Organisatoren, sondern den Lieferanten vorzulegen.
Weine der 1. Serie: Sauvignon Gris, 2012, Cave de Genève (Coop Bern); Chasselas vom Bielersee, 2012, Peter Schott, Twann; Chardonnay mit Ausbau in der Amphore, Domaine de la Côte d’Or Anières/Genf.
2. Serie: Chardonnay St. Véran F, 2010, Dom. Auvigne (Stämpfli Laupen); Riesling, Pfalz D, 2012, Weingut Benzinger (Stämpfli Laupen); Verdejo Galarreta Rueda, 2011, Rolland&Galerreta (Mövenpick Bern).
3. Serie: Merlot Lauro TI, 2010, Weinmaufaktur Rindlisbacher Bern; Pinot Noir Fläsch, 2012, H.R. Adank, Fläsch GR (Stämpfli Laupen); Gamay de Dardagny GE, 2012, Dom. Les Hutins, Dardagny.
4. Serie: Tempranillo 2010, Ribera del Duero E, Torres (Bindella Zürich); Agiorgitiko, 2012, Nemea GR, Gaia (Boutique Daphnis, Bern); Cannonau di Sardegna I, Sella &Mosca Sardinien (Bindella Zürich).

Zum feinen Essen aus der Hotel Bern-Küche und Abschluss des Abends wurde der gut passende 1-er Cru-Gamay La Brive, Vieilles Vignes, Domaine Les Hutins, Dardagny GE, serviert. Und ganz zum Schluss durfte das Organisationskomitee der traditionellen Berner Blinddegustation grossen Beifall für die grosse geleistete Arbeit entgegennehmen!