Schweizerische Vereinigung der Weinfreunde

(ANAV)

 

Sektion Bern - Berichte & Fotos

Nötige Mitgliederwerbung

Nach Bereinigung der Liste der zahlenden Mitglieder ist bei den Bern Weinfreunden noch ein Mitgliederbestand von 146 Personen zu vermelden. Deshalb ist es verständlich, dass die Präsidentin, Suzanne Hauswirth, erneut zur Mitgliederwerbung aufforderte.

Dabei sei, wie sie betonte, immer darauf hinzuweisen, dass die Anlässe der Weinfreunde keine Verkaufsveranstaltungen sind. - Fürs 2012 kann gemeldet werden, dass die acht Anlässe (wenn man die VV und Blinddegustation auseinanderhält) doch recht gut besucht wurden: Insgesamt sind hier inklusive Reise ins Blauburgunderland nämlich rund 430 Teilnehmende zu zählen. - Die Kassierin, Pia Rhyn, musste nach Jahren erstmals eine Vermögensverminderung bekanntgeben. Und auch fürs 2013 war ein Voranschlag zu genehmigen, der einen Ausgabenüberschuss vorsieht. Da die Kasse das aber auffangen kann, wurde (nochmals) auf eine Beitragserhöhung verzichtet. Immerhin wurden dem Vorstand aus der Versammlungsmitte zahlreiche Sparvorschläge mit auf den Weg gegeben. So soll z.B. die Korrespondenz vermehrt über E-Mail laufen. Deshalb wird um Mitteilung der entsprechenden Adressen an die Präsidentin gebeten.

Vorstand wiedergewählt

Suzanne Hauswirth wird die Sektion Bern der Weinfreunde auch in den kommenden zwei Jahren präsidieren. Dazu wurden auch alle andern Vorstandmitglieder wiedergewählt: Alexander Koller (Vize), Pia Rhyn (Kassierin) Paul Hess (Sekretär) sowie Marianne Bätscher, Pierre Jeanneret, Christian Lauterburg und Matthias Rindisbacher. - Am ANAV-Cup nehmen wieder zwei Berner Teams teil: Marcel Andrey, Peter Liechti und Heinz Sommer sowie Daniel Lanthemann mit Barbara und Beat Adam. - Wenn diese Zeilen erscheinen, wird der Wettbewerb der Vergangenheit angehören und die hoffentlich guten Resultate bekannt sein. - Dazu kann hier auch noch auf die Anlässe des zweiten Halbjahres aufmerksam gemacht werden: Am 17./18. August ist eine zweitägige Reise in die Genfer Weingebiete geplant, am 19. September gibt es einen Weinabend zum Thema -La Mancha- und auf den 15. November wird zum Jahresabschluss-Abend eingeladen. - Mit dem Dank an alle, die sich immer wieder für den Verein einsetzen, schloss die Präsidentin die Versammlung. Nicht ohne besonders Alexander Koller zu erwähnen, der mit seinen kunstvollen und treffenden Bildern immer wieder für eine wertvolle Illustration der Einladung sorgt.

Grosse Punktverluste

Die Blinddegustation wurde von bewährten Degustatoren gewonnen. Aber auch sie mussten grosse Punkteverluste in Kauf nehmen. Bei möglichen 28 Zählern kamen die Besten, Peter Liechti, Belp, Heinz Sommer Murten und Christian Wyss, Laupen, gerade mal auf 18 Punkte. 17 erreichten Peter Kienle, Zollikofen, Suzanne Hauswirth, Bern sowie Heidi Wyss, Laupen. Auf 16 richtige Antworten kamen Susi Hofmann, Bremgarten, und Peter Studer, Kehrsatz. Mit 15 mussten sich Hans Hostettler, Belp, Suzanne-Cathrine Jost, Bern, Heinz Pfister, Bern, Fritz Sahli, Belp, sowie Eva Streit, Biberen, zufrieden geben. Dazu gehörten aber auch Jean-Jacques Jaquier und Bruno Zürcher, beide Bern, mit 14 Punkten zu denen, die über 50 Prozent der Antworten richtig hatten. - Der Chef der Blinddegustation, Alexander Koller, stellte am Schluss fest, dass sich die Blindverkostung unabsichtlich als schwerer erwies, als die von 2012: Damals lag der Durchschnitt der richtigen Antworten bei 57 Prozent, dieses Jahr nur bei knapp 38. Es waren die Runden 2 und 3 (siehe unter -Weine-), die mit einer Trefferquote von nur 21 und 32 Prozent die schlechtesten Resultate brachten. - -Wir nehmen die Kritik der Folgefragen mit Folgefehlern ernst und werden uns bemühen, dies bei der nächsten Blinddegustation zu korrigieren-, versprach er gegenüber dem Schreibenden. Was ihn freute, war der gleichbleibende Frauenanteil von 41 Prozent dieser vereinsinternen Konkurrenz und der Umstand, dass die Teilnehmenden trotz schlechtem Abschneiden grossen Spass an der Verkostung hatten.

Zu den Weinen

Zur pdfBlinddegustation wurden zwölf Gewächse (Durchschnittspreis Fr. 14.35) serviert. Zum feinen Teller mit einem Stück Kalbsbraten aus der Hotel Bern-Küche wurde ausserdem der Barbera d’Asti -I tre Verscovi-, DOCG, 2009, 13.5 Vol.-%, aus dem Wyhus Belp kredenzt.

In der ersten Rund der Degustation galt es den Neuenburger Chasselas (Château d’Auvernier, 2012, 11.5 %/Lieferant Coop Bern), den Genfer Aligoté de Peissy (Les Perrières, 2010, 13 %/Wyhus Belp) sowie den Schaffhauser R x S (2011, 11.5 %, Weinbau Ruch/ Cultivino Liebefeld) zu erkennen. Trotz Zusatzfragen war das die leichteste Runde. Bei der 2. gabs erhebliche Erschwernisse: Die drei total unterschiedlichen Provenienzen sorgten mindestens punkto Herkunft und Anbaugebieten für einiges Kopfzerbrechen, da hier nicht sehr bekannt ist, dass es die Malvasia bei Parma und im Pays d’Oc zunehmenden Anbau von Vermentino gibt, der im Bereich der Provence „Rolle“ genannt wird: Vermentino Les Yeuses (2011, 13 %, Dardé in Mèze/Vin doc Rombach); Malvasia Monte delle Vignie, Poem (2011, 13 %, Taro Collecchio bei Parma/Wyhus Belp) und Riesling (2010, 11.5 %, Schloss Johannisberg, Rheingau/Wyhus Belp). - Auch die 3. Serie mit drei kräftigen Pinot Noir-Weinen mit unterschiedlichem Jahrgang und Ausbau erwies sich als schwierig: Der Walliser Hurlevent (2011, 13.9 %, Favre Sion/Coop Bern), war wohl als einziger sofort richtig zu erfassen. Mehr Mühe bereitete die Zuteilung des Vully Vieux Moulin (2011, 13.2%/Derron Môtier) und die Pinot-Spätlese aus dem Blauburgunderland (2010, 13.5 %/Lindenhof AG Osterfingen). Weiter gab ebenfalls die 4. Runde zu denken, wurde aber nicht als so schwer wie die Unterscheidung der drei gleichsortigen Schweizer Weine aufgefasst. Immerhin standen aber bei den vorgegebenen Ländern je drei Rebsorten zur Auswahl, die unter den Teilnehmenden nicht an allen Tischen eine grosse Einigkeit brachte. Zu finden gab es den nachhaltige Malbec Septima (2011, 14 %, Septima Argentinien/Coop Bern) und den mit 6.65 billigste Wein des Abends, den Barbera Amarato, Piemont (2011, 13 %, Borgovecchio Chiasso/Coop), sowie den vorzüglichen Tempranillo La Legua (2010, 13.5%, La Legua Cigales/Schwander Zürich).

Trainieren fürs nächste Jahr

Wem es diesmal nicht zu einem vorderen Rang reichte, der hatte immerhin das Vergnügen gute Weine zu verkosten. Und es bleibt ja nun wieder fast ein Jahr, um sich auf die nächste spannende Blinddegustation vorzubereiten. - Besten Dank an Alexander Koller und Marianne Bätscher sowie ihren Helfern für die Vorbereitung und Durchführung des trotz hohem Schwierigkeitsgrad interessanten Abends!