Schweizerische Vereinigung der Weinfreunde

(ANAV)

 

Sektion Schaffhausen - Berichte & Fotos

Bewegung, etwas Kultur und natürlich Wein: dies sind die Grundzutaten für eine Maientour der Schaffhauser Weinfreunde. Ist dazu auch das Wetter perfekt und die Stimmung unter den Teilnehmenden heiter, so fehlt nichts mehr zu einem gelungenen Anlass.

Per Schiff oder per Bahn erreichen die 32 Teilnehmer der Maientour Diessenhofen. Nach dem Überqueren der Holzbrücke sind wir auf der deutschen Seite, in Gailingen. Nach kurzem Aufstieg erreichen wir den Rebberg von Marlies Keller. Es werden die weissen Weine Bürgerwy (Müller-Thurgau), Rhywy (Cuvée blanc) und Creation M (Blanc de noir, Pinot blanc, Chardonnay, Gewürztraminer) dargeboten. Dazu werden Käsewürfel und Brot serviert. Mit dem zweiten Wein und dem gefüllten Glas in der Hand begehen wir den oberen Teil des Rebberges und lauschen den interessanten Ausführungen von Marlies Keller und Beat Schindler.

Weil wir nun einen längeren «stoppfreien» Weg vor uns haben, wird noch reichlich Wasser angeboten. Bei schönstem Wanderwetter führt ab der Obergailinger Kapelle ein abwechslungsreicher Weg auf einen romantischen, schmalen Waldweg. Als wir in Wilen, einem zu Ramsen gehörenden Weiler, aus dem Wald treten, erwarten uns wieder Marlies und Beat, diesmal mit einem köstlichen weissen Charmeur (Pinot blanc, Chardonnay). Sie bieten uns zwei Jahrgänge an, nämlich 2012 und 2015. So können wir den Unterschied wahrnehmen.

Der Frost hinterlässt Schäden

Nach der letzten Etappe vor dem Mittagessen erwarten uns bei der Spargelfarm von Beat Sätteli wieder Weine von Marlies Keller. Diesmal werden als Essensbegleiter auch Rotweine angeboten. Das Spargelgericht mit weissen und grünen Spargeln à discretion wird mit verschiedenen leckeren Schinken, Kartoffeln und einer Sauce Hollondaise serviert. Als Dessert geniessen wir frische Erdbeeren mit Rahm. Nach Kaffee und Schnaps empfängt uns Patron Beat Sätteli zu einer knappen Einführung über seinen Betrieb. Das Interesse ist gross und es werden zahlreiche Fragen gestellt. Die Frostnächte im April hinterliessen auch bei Beat Sätteli starke Spuren und er muss einen beträchtlichen finanziellen Schaden hinnehmen.
Der letzte Teil der Maientour führt uns querfeldein nach Ramsen zum Atelier des im Jahre 2000 verstorbenen Malers Seppl Gnädinger. Dieser Ramser Künstler ist vor allem wegen seinen afrikanischen, farbenstarken Werken bekannt. Er verbrachte mehrere Jahre in Togo. Der Kauferlös seiner Werke wird der «Stiftung Joseph Gnädinger» zugeführt. Sein Neffe Otmar Gnädinger empfängt uns. Leider ist Seppls Atelier noch nicht fertiggestellt und so sehen wir das Video, welches anlässlich der Ausstellung "100 Jahre Künstlerdorf Ramsen" gedreht wurde. Die beeindruckenden bildlichen Eindrücke werden während der folgenden letzten Degustation dieses Tages mit drei Ryser-Weinen aus dem Wiler Hofenacker von Stefan und Regula Ryser gepaart. Im gemütlichen Garten von Seppl Gnädinger stellt Stefan Ryser die feinen Weine mit interessanten Ausführungen vor.
Es bleibt ein fünfminütiger Weg zur Bushaltestelle von wo wir nach einer wetter-, wein-, und personenmässig gut gelungenen Maientour die Rückfahrt nach Schaffhausen antreten.

Yvonne Birkner

Fotos der Maientour, ein Click für Fotoalbum und Vergrösserung genügt.