Schweizerische Vereinigung der Weinfreunde

(ANAV)

 

Sektion Schaffhausen - Berichte & Fotos

Schaffhauser Weinfreunde treffen sich zum Stammtisch

Der jüngste Stammtisch der Schaffhauser Weinfreunde fand für einmal in einem ganz anderen Rahmen statt. Die Teilnehmer erlebten dabei eine spannende Reise durch die grosse Weite der globalen Weinvielfalt.

RoMü. Für einmal verlegten die Schaffhauser Weinfreunde ihren Stammtisch aus dem Wohnzimmer von Präsident Cornel Oertle ins „Hofmeisterhuus“ auf dem Niklausen. „Wir können heute uns mit den genügenden Abstand zum Thema Wein und Reben  und was sonst noch die Weinfreundewelt  bewegt treffen und uns in lockerer Tischrunde austauschen“, hielt Oertle zu Beginn fest. Ganz der Tradition verpflichtet, brachte jeder Teilnehmer eine Flasche Wein mit, um diese in gemeinsamer Runde zu kredenzen, zu degustieren und darüber auch zu diskutieren.

Vielfach sind diese Weine auch Ferienerlebnissen verbunden oder Erinnern an ganz besondere Begegnungen und Entdeckungen. Gestartet wurde mit drei völlig verschiedenen Schaumweinen. Der erste  Spumante Classico Extra Brut hatte seinen Ursprung im Puschlav und der dafür benötigte Grundwein ist im Veltlin gewachsen. Der zweite hat seine Wurzel in Hallau und wurde aus den Traubensorten Riesling Sylvaner und Muscat Oliver gekeltert. Der dritte rote Schaumwein wurde aus Weinländer Regenttrauben hergestellt und wie die beiden anderen im traditionellen Verfahren der Schaumweinbereitung hergestellt. In der zweiten Runde führte die Reise erneut in den einzigen Bündner Rebberg im Puschlav nach Campascio, wo auf rund 650 M. ü. Meer etwas mehr 2‘500 m2 ein Sauvignon Blanc wächst, welcher gar dank seiner direkten Nähe zur Rhätischen Bahn das Siegel als Weltkulturerbe tragen darf. Hier war es die überraschende Begegnung mit dieser Reblage, welche dafür sorgte, dass er im Hofmeisterhuus kredenzt werden konnte. Mit der nächsten Flasche führte die Weinreise wieder nach Italien, wo ein Weisswein aus der im Anbau sehr schwierigen Traubensorte Pecorino, welche gleichnamig wie eine Schafskäsespezialität ist als DOCG verkostet wurde.  

Auf die andere Seite des Globus gereist

Aus Übersee aus dem fernen nördlichen Argentinien kam der nächste Wein, welcher auf 2‘685 m. ü. Meer aus der weissen Sorte Torrontes gekeltert wurde. Das Weingut Weingut Finca Rio Las Arcas, welches vom Schaffhauser Christian Götz in den letzten 15 Jahren aufgebaut wurde, liegt in Cachi in den nördlichen Anden. Danach war bei der Verkostung wieder einheimisches Schaffen gefragt. Ein Federweiss aus Buchberg, aber als Landwein deklariert und der spezieller Rosé „undercover“ aus Wilchingen zeigten auf, das dabei in den dafür verwendeten Blauburgundertrauben durchaus mehr als nur ein Rotwein stecken kann. Nach einem kleinen Umweg ins Südtirol, wo ein schöner Blauburgunder mit sanftem Rot und der speziellen Deklaration „ Pinot Nero Reit“ für eine Überraschung sorgte kehrte man wieder nach Buchberg zurück, wo mit der neuen PiWi-Sorte Prior ein Vertreter der neuen Weingeneration vorstellt wurde. Diese wurde vor etwas mehr als 30 Jahren aus einer Kreuzung von Joannès – Seyve x Blauer Spätburgunder  als Mutter mit Bronner als Vater am staatlichen  Weinbauinstitut Freiburg gezüchtet.  Zum Abschluss wurde es aber nochmals etwas exotisch und global. Zuerst führte sie an die Wiege des Weines. Gemäss der Legende brachte Noah mit seiner Arche nicht nur Tiere, sondern auch Weinreben nach Armenien. Somit zählt sich dieses Land gerne zu den Geburtsstätten des Weinbaues. Es ist als eher unbekanntes Weinland, wo bereits schon vor über 6‘000 Jahren Weinbau betrieben wurde wieder im Kommen. Das verkostete Rotwein-Cuvée wurde aus den besten Partien der alten Edelsorte Areni gekeltert.Schlussendlich  endete die Weinreise nochmals in den nördlichen Anden von Argentinien, wo vom selben Weingut Finca Rio Las Arcas ein Malbec, welcher während 12 Monaten im Barrique gereift war den Kreis der verkosteten Weine schloss.

„Die so zufällig zusammengetragene und zusammengestellte gestellte Degustation ist eine durchaus sehr gelungene Sache“, lautete das Fazit von Oertle. Auch konnten im Rahmen der geführten Diskussionen viel Fachwissen vermittelt und auch ausgetauscht werden, was auch dem Ziel und Zweck dieses Anlasses zu entspricht.  

Weitere Aktivitäten geplant

„Wir werden coronakomform unsere Herbstdegustation auf dem Wilchinger Berg durchführen“, kündigte Oertle an. Dabei muss aber erstmals in der Vereinsgeschichte die Anzahl der Teilnehmer beschränkt werden. Als Degustationsleiter konnte der Schlattinger Rebmann und Weinmacher Thomas Schmid gewonnen werden. Zugleich ist auch im Juni 2021 eine mehrtägige Vereinsreise nach Dresden und somit in eine eher unbekannte Weinbauregion geplant. Zugleich kündigte Oertle an, dass die Schaffhauser Sektion am 26. Juni 2021 in der Bergtrotte Osterfingen als Gastgeber die Delegiertenversammlung der nationalen Dachorganisation der Schweizer Vereinigung der  Weinfreunde (ANAV) durchführen wird.

 

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