Schweizerische Vereinigung der Weinfreunde

(ANAV)

 

Sektion Schaffhausen - Berichte & Fotos

Weiterbildungsabend zum Schaumwein Himmlische Erkenntnisse

Der «Engelsfurz» – dieses leise «pffft» – ist das einzig zulässige Geräusch beim Öffnen einer Schaumweinflasche. Nur Kulturbanausen «lassen es knallen». Dies ist nur ein Beispiel dessen, was am Weiterbildungsabend gelernt wurde. Und nicht zuletzt die Tatsache, dass es sich mit Humor und der richtigen Begleitung besser lernt.

28 auf Schaumwein & Co gespannte Weinfreundinnen und Weinfreunde treffen zum Teil wie immer eine halbe Stunde früher als eingeladen zum Anlass im Hombergerhaus. Angesichts des schönen, warmen Wetters beschliessen wir, die beiden alkoholfreien, den Tröpfel und den Rimuss Secco Rosato, im Garten zu servieren. Die Gläser sind schnell leer, der Durst ist gross und so schenken wir nach.

Nach der Begrüssung von Michael Regli, Weintechnologe und Kellermeister der Schaffhauser Weinfreunde, SHWF Schaumwein u Co Michael Regli Weintechnologe und Vereinskellermeister beim Apero mit guter Laune und entspannter Mieneziehen wir uns ins Innere des Hauses zurück um den Weiterbildungsabend richtig zu beginnen. Michael Regli hat eine 16-seitige Broschüre zusammengestellt in der man zu Hause über die vielen verwirrenden Begriffe bei der Schaumweinherstellung ein wenig Klarheit bekommen könnte.

Prosecco und Glera

Die beiden Perlweine munden gut, allerdings bleibt die Kohlensäure nicht lange im Glas, aber sie sind recht frisch. In der nächsten Serie klärt uns Michael über die Bezeichnung «Prosecco» auf. Prosecco war bis Ende 2009 die Bezeichnung einer weissen Rebsorte, die jetzt Glera genannt werden muss und nur noch im Nordosten Italiens in einer kleinen Region der Provinz Treviso in der Region Venetien wächst. Prosecco darf ausschliesslich in Weiss- und Grünflaschen abgefüllt werden.

Zum Essensplättchen mit verschiedenen Fleischsorten und Käse werden zwei Weine mit Flaschengärung gereicht. Mit der Flaschengärung ist die Kohlensäureintensität fein, aber intensiver als bei der Tankgärung. Nach den inländischen Produkten wenden wir uns Spanien und Österreich zu, ebenfalls Weine mit Flaschengärung.

Zum Abschluss werden zwei Champagner gereicht, ein Louis Roederer und ein Laurent Perrier. Dabei lernen wir noch einiges, beispielsweise das z.B. Degorgieren (Abschlämmen). Um die abgesetzte Hefe aus der Flasche zu bekommen, wird der Flaschenhals durch eine Kühlsole (Eisbad) geführt, damit die Hefe als Pfropfen gefriert. Dann wird der Kronkorken geöffnet und der Eispfropfen schiesst durch den Überdruck aus der Flasche. Bevor die Flasche mit einem Champagner-Korken endgültig verschlossen wird, muss der Flüssigkeitsverlust wieder aufgefüllt werden. Dazu wird die sogenannte Versanddosage zugeführt. Diese Dosage ist ein Geheimnis der Champagnerhersteller. Sie bestimmt vor allem die Geschmacksrichtung von extrem trocken bis hin zu süss.

Yvonne Birkner
SHWF Schaumwein u Co Die TeilnehmerInnen beim Apero noch in verhalten gespannter Schaumwein Erwartung