Schweizerische Vereinigung der Weinfreunde

(ANAV)

 

Sektion Weingilde Gallus - Berichte & Fotos

Ein Gildenjahr klingt aus, unter diesem Motto mit dem Thema „Ungarische Weine“ trafen sich die Weinfreunde/innen am Samstag des 19 November 2022 in St. Gallen im Restaurant Candela. Die Crew schaffte es, eine äusserst gelungene, wohlige Atmosphäre, schön gedeckten Tischen und gepflegtem Service zu zaubern.

Ab 18 Uhr war der Empfang der Gäste angesagt und dazu wurde ein Schaumwein (Hungaria extra dry) aus den Sorten Grüner Veltliner, Kiralyleanyka (Königstochter) und Chardonnay ausgeschenkt, der für mehrere Monate in Magnumflaschen vergoren wurde und aus dem Gebiet Etyek Buda stammt.

István Bicsek ist der Weinhändler, der den Abend moderierte und uns die Weine erklärte. Auf seiner Homepage(hundertweinhaus.com) sind alle wichtigen Informationen über die ungarischen Weinbaugebiete aufgeführt.

Unser Dank gilt unserer Weinmagisterin Bea Blattner, die für die Organisation des Abends zuständig war und die die Herausforderung ein Lokal, bzw. ein Küchenchef zu finden, der sich bereit erklärte authentisch ungarisch zu kochen, mit Bravour löste.

Pünktlich um 18:30 eröffnete unser Gildenmeister Franz Bertsch den Abend. Nach der Begrüßung der Mitglieder, stellte er uns namentlich die Gäste vor, die den Abend mit uns verbrachten.

An diesem besonderen Abend durfte er auch wieder in Begleitung seiner Frau Anneliese erscheinen, die krankheitsbedingt länger aussetzen musste und die ganze Gästeschar freute sich sichtlich über ihre Rückkehr.

Dann übergab Franz das Wort an unseren Zeremonienmeister Charles Martignoni, der uns in gewohnter Manier den Musikus des Abends Mihai Alexa vorstellte.

Mihai ist ein gebürtiger Rumäne, der in Vorarlberg lebt und den Abend mit wunderbaren Interpretationen internationaler Stücke auf dem Akkordeon begleitete.

Zum Apérohäppchen „ Sajtos rolo“ - optisch zum verwechseln ähnlich einer Cremerolle – wurden zwei Weißweine kredenzt. Erster namens Mád  Selection 2017 aus 80% Furmint und 20% Hárslevelú (Lindenblättriger) und zum Teil in Holz ausgebaut.

Dann folgte mit Mád Hárslevelú 2021 ein junger, fruchtiger im Stahltank ausgebauter Wein. Beide stammen aus dem berühmten Anbaugebiet Tokaj.

Die ungarische Gulaschsuppe, unsere Vorspeise wurde begleitet oder eben nicht vom Mészáros Kékfrankos (Blaufränkisch) 2016, auch bekannt als Stierenblut, aus 35jährigen Reben im Eichenholz ausgebaut. Aufgrund der Würze und Schärfe der Suppe, die gekonnt abgeschmeckt war, empfahl uns István den Wein nach der Suppe zu genießen, da sich Rotweine, aufgrund der Tannine mit der Schärfe nicht gut vertragen.

Der ganze Abend wurde mit Weinen aus autochthonen und internationalen Sorten begleitet, so auch zum Hauptgang, dem perfekt parierten, saftigen  Pusztaschnitzel vom Huhn mit Salzkartoffeln und Rüebligemüse, bei der die Sauce wunderbar mit einer angenehmen Schärfe  den Gaumen forderte.

Die drei folgenden Rotweine wurden in gewohnter Manier von links nach rechts in die Gläser eingeschenkt. Im linken Glas Thummerer Bikavér Grand Superior 2018 aus Eger (eine Cuvee aus Kékfrankos, Cabernet Franc, Merlot, Syrah und Kadarka), in der Mitte Jammertal Cassiopeia 2012 (Cabernet Franc) aus Villány und schließlich im rechten Glas Bock Cuvee 2016 ebenfalls aus Villány (Cab. Sauvignon 60%, Cab. Franc 30% und 10% Merlot), alle in neuen wie auch gebrauchten Barriques aus Eiche ausgebaut.

Und dann als krönender Abschluss zum Dessert und Käse zwei Spitzen-Süßweine aus dem Tokaj.

Die leckere, für viele noch unbekannte Esterhazyschnitte wurde begleitet vom Gróf Degenfeld 5 Puttonyos Aszú 2016 (60% Hárslevelú und 40% Furmint) mit einer schönen Balance aus Säure (9,2 g/l) und Süße (151g/l).

Die drei Käse harmonierten überzeugend mit Gróf Degenfeld 6 Puttonyos Aszú 2017, auch wieder aus den beiden Sorten wie sein Vorgänger gekeltert und wieder mit höherem Anteil vom Lindenblättrigen. Diesmal der Restzucker mit über 200 g/l.

Nach 22 Uhr verabschiedete sich Franz von István und seiner Frau Marietta mit dankenden Worten und dem Geschenk einer Flasche aus unserem breiten Sortiment an  St. Galler Wein. Die Mehrheit der Geniesserinnen und Geniesser machte sich nun auf den Heimweg und ein hartes Kernchen liess den Abend bei Kaffee, Wasser oder einem Bierchen ausklingen. (Bericht von Dominik Herzog)